Dieses Jahr möchte ich noch mehr als zuvor der Devise unseres Blogs „welterlesen“ folgen und mit Autoren aus möglichst vielen Ländern um die Welt reisen. Bisher habe ich durch dieses Auswahlprinzip schon einige interessante Autoren entdeckt, die ich sonst wahrscheinlich übersehen hätte. Den Roman „Der grillende Killer“ habe ich zunächst in erster Linie ausgewählt, weil Chang Kuo-Li aus Taiwan kommt und ich meines Wissens noch nie einen taiwanesischen Autor gelesen habe. Gut, auch der Title „Der grillende Killer“ hat meine Aufmerksamkeit geweckt. Auch wenn sich dann schnell herausstellt, dass der Killer eher ein bratender Killer ist. Wenn er nicht gerade als Scharfschütze unterwegs ist, versorgt er nämlich die Einwohner und Touristen von Manarolo mit gebratenem Reis. Zugegebenermaßen hat die Übersetzerin sich beim Titel des Krimis einige dichterische Freiheit gestattet, und das ist auch gut so, der bratende Killer, so vermute ich, wäre allein des Titels wegen ein Ladenhüter geworden.
Der grillende Killer ist also der taiwanesischer ehemaliger Fremdenlegionär Alex, der sich nun seinen Lebensunterhalt abwechslungsweise als Koch und Scharfschütze verdient. Doch plötzlich ist er nicht mehr Schütze, sondern Ziel.
Gleichzeitig beschäftigen in Taiwan Kommissar Wu in seinen letzten Arbeitstagen vor seiner Pensionierung mit Mord im Militärmilieu. Dort möchte man aber lieber glauben, dass es sich um Selbstmorde handelt.
Bald schon stellt sich heraus, dass zwischen den Ermittlungen in Taiwan und den Vorfällen in Italien eine Verbindung besteht. Spielt eine hübsche junge Offizierin etwa eine Rolle?
Insgesamt spannende Krimiunterhaltung. Mir persönlich war es teilweise zu viel Information zu verschiedenen Waffen, aber das muss bei einem Scharfschützen-Krimi wohl so sein. An manchen Stellen fand ich den Krimi etwas „lost in translation“, obwohl mir, wie erwähnt, der Titel sehr gut gefiel. Vielleicht liegt das daran, dass die deutsche Übersetzung eine Übertragung der englischen Übersetzung aus dem Chinesischen ist und dadurch des öfteren ein bisschen vom Original verloren wurde. Besonders an einer Stelle fiel mir das auf, in der es um chinesische Stäbchen (kuaizi) und die Etymologie des Wortes ging: „Daher verwendeten sie ein anderes Wort: kuaizi. Klingt wie ‚schnell‘, nicht wahr?“ Bei einer Übertragung aus dem Original, hätte der/die Übersetzer*in sicher versucht, in irgendeiner Weise darauf hinzuweisen, dass „kuai“ im Chinesischen „schnell“ bedeutet. Ohne dieses Wissen, ergibt der oben genannte Satz für den Leser, der des Chinesischen nicht mächtig ist, wohl eher weniger Sinn.
Dennoch ein spannender Krimi, der auch eines gewissen Humors nicht entbehrt. Für Krimifans, die ein Faible für Waffen haben, ganz große Leseempfehlung. Alle anderen werden durchaus auch spannende, vergnügliche Lesestunden verbringen.

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INFOS ZUM BUCH:
TITEL:DER GRILLENDE KILLER
AUTORIN: CHANG KUO-LI
ÜBERSETZUNG: ALICE JAKUBEIT
VERLAG: DROEMER
Erschienen: 01.03. 2022
ISBN-13: 978-3426283899
Preis: 16,00 Euro (gebundene Ausgabe), 12,99 Euro (Ebook)
Umfang: 320 Seiten
Hinweis: „Der grillende Killer“ wurde mir umsonst als Rezensionsexemplar von netgalley.de und dem Droemer Verlag zur Verfügung gestellt.

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