Oliver Pötzsch: Die Henkerstochter und die Schwarze Madonna

Die erste große Liebe

Historische Roman waren wohl eine meiner ersten großen Lieben, zumindest literarisch gesehen. Entfacht wurde das Feuer damals durch den Medicus und ungefähr allem, was Noah Gordon im Anschluss veröffentlichte. Danach verschlang ich so ziemlich jeden Schmöker von Ken Follet und was ich sonst noch so an historischen Romanen zwischen die Finger bekam. 

Doch wie das bei Jugendlieben häufig so ist, kühlen sie irgendwann einmal ab. Bei mir so sehr, dass der Bogen, den ich um dieses Genre machte, gar nicht groß genug sein konnte. Da konnten die Rezensionen noch so überschwänglich sein. „Hamnet“ von Meggie O’Farrell, die Tudor-Trilogie von Hilary Mantel – ich habe so viel Herausragendes von diesen Büchern gehört. Warum also ließ ich mich ausgerechnet von Oliver Pötzsch’s „Die Henkerstochter und die schwarze Madonna“ doch noch einmal dazu verführen, diesem Genre einmal wieder eine Chance zu geben. Lag es am richtigen Zeitpunkt und daran, dass alte Liebe letztendlich doch nicht rostet? Oder eher, dass der Roman mit Schongau und Altötting in Orten spielt, mit denen mich vieles verbindet? 

Zarte Annäherung nach langer Zeit

Für eine erste Annäherung nach so langer Zeit entschied ich mich für die Hörbuchversion des Romans. Dem Sprecher Johannes Streck hatte ich bereits in „Der Mann, der zweimal starb“ sehr gerne zugehört. Und auch diesmal, so viel gleich vorweg, war es ein Vergnügen, zu lauschen, wie er den Figuren Leben einhauchte und uns mit auf eine Zeitreise ins Jahr 1681 nimmt.

Die Henkerstochter und die Schwarze Madonna

In dem Jahr begibt sich der ehemalige Schongauer Scharfrichter Jakob Kuisl, trotz fortgeschrittenen Alters und damit einhergehender gesundheitlicher Probleme mit seiner Tochter Magdalena und deren Familie auf eine Pilgerreise nach Altötting. In dem niederbayerischen Ort befinden sich auch so illustre Personen wie Kaiser Leopold I von Österreich und der bayrische Kurfürst Max Emanuel, um dort ihre „Heilige Allianz“ zu schmieden und sich im Kampf gegen die Türken zu verbünden. Und so kann es kein Zufall sein, dass mehrere Attentate verübt werden. Einige können gerade noch verhindert werden, doch nicht alle. So wird der Leibarzt der Kaiserin vergiftet und auch ein Geistlicher fällt einem Anschlag zum Opfer. Sind das jedoch möglicherweise alles nur Fingerübungen für ein größeres Attentat. Versucht jemand, die Allianz zwischen Kurfürst und Kaiser zu verhindern?

Als der Schuldige viel zu schnell und leicht ausgemacht wird, ist insbesondere Jakob Kuisl äußerst misstrauisch. Mit seiner Familie begibt er sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Mörder, nicht zuletzt, um seinen draufgängerischen Enkel Paul vor dem Galgen zu retten. 

Nachkomme einer Scharfrichterfamilie

Das Interesse des Autors Oliver Pötsch an der Henkersfamilie Kuisl kommt im Übrigen nicht von ungefähr. Er selbst ist Nachkomme eben jener Scharfrichterfamilie, die er zu den Protagonisten seiner spannenden Henkerstochter-Krimiserie gemacht hat. Der Geschichte um seine Vorfahren zu folgen, war ein wunderbares Hörvergnügen. Meine Liebe zu historischen Romanen ist zwar nicht mehr so überschwänglich wie in jugendlichen Jahren, doch immerhin genug entfacht, um dem Genre in Zukunft immer mal wieder eine Chance zu geben. 

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Wenn du es gerne lesen möchtest, findest du es hier*.

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INFOS ZUM HÖRBUCH:
TITEL:DIE HENKERSTOCHTER UND DIE SCHWARZE MADONNA
AUTOR: Oliver Pötzsch
SPRECHER: JOHANNES STRACK
VERLAG: HÖRBUCH HAMBURG

Erschienen: 24.11.2022

ISBN : 978-3-8449-3092-4

Preis: Audible Abo* (60 Tage frei testen, dann 9,95 pro Monat), 12,42 Euro (Audio-CD), 12,99 Euro (Taschenbuh)

Umfang: 19h 09 min

Hinweis: „Die Henkerstochter und die Schwarze Madonna“ wurde mir umsonst als Rezensionsexemplar von Hörbuch Hamburg und netgalley.de zur Verfügung gestellt.

Ein weiterer toller Krimi von Hörbuch Hamburg (Osterwold Audio) ist Der Aufstieg. Unsere Rezension findest du hier.

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