Eltern in Berlin und Brandenburg, dazwischen liegen Welten. Zumindest suggeriert das Björn Kern in seinem Buch „Wo die wilden Väter wohnen“. Da sind auf der einen Seite die Stadtgewächse, deren Gattung er selbst angehört und die sich dadurch auszeichnen, dass sie sich in Sachen Erziehung vielleicht doch des Öfteren etwas zu sehr „verkopfen“ und ein wenig zu sehr „helikoptern“. Auf der anderen Seite die Spezies der robusten Landkerle und ihre Angetrauten, immer ein bisschen misstrauisch allem Neuen gegenüber, deren Kinder jedoch ein vogelfreies Leben a la Bullerbü führen.
Das Aufeinandertreffen beider Spezies aufgrund eines Umzugs aufs Land ist unterhaltsam beschrieben und man ertappt sich immer wieder beim Schmunzeln ob der selbstironischen Betrachtungen des Autors seiner selbst und der anderen Stadteltern. Allerdings sind die unterschiedlichen Ansätze in Sachen Kind-Großziehen schon sehr überspitzt dargestellt. Zumindest empfinde ich die Unterschiede in Bayern zwischen Stadt- und Landkindern und deren Eltern so groß eigentlich nicht, aber vielleicht ist das in Brandenburg ja ganz anders. Trotzdem hatte ich bisweilen schon das Gefühl, dass der Autor auf Teufel komm raus jeden Unterschied der Pointe wegen extrem überhöhen musste. In kleineren Dosen, vielleicht im Rahmen einer wöchentlichen Kolumne, hätte ich mich für das Thema vielleicht etwas mehr begeistert.
Dennoch ein nettes Buch für zwischendurch, das man zwar nicht dringend gelesen haben muss, das aber beim Lesen durchaus unterhält.
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Infos zum Buch
Titel: Wo die wilden Väter wohnen
Autor: Björn Kern
Verlag: Knaur
Hardcover: 176 Seiten
Erschienen: 01.09.2021
ISBN:978-3-426-79131-8
Preis: 12,99 Euro (Taschenbuch), 9,99 Euro E-Book)
Hinweis:“Wo die wilden Väter wohnen“ wurde mir umsonst als Rezensionsexemplar vom netgalley.de und dem Knaur-Verlag zur Verfügung gestellt.
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